Grönland 2018

Genuuk

Nach 2 Tagen Anreise über Reykjavik und einem tollen Flug in einer kleinen Proppellermaschine über den Atlantik und die grönländische Eiskappe sind wir in Nuuk, der Hauptstadt Grönlands, angekommen.

Leider ist dieser Sommer ein ungewöhlich kalter und nasser. Sogar die Grönländer gehen ohne dicke Jacke nicht auf die Straße. Die Tageshöchsttemperatur liegt aktuell bei 10 Grad. Seit heute morgen haben wir auch noch schönsten Nieselregen dazu. In Nuuk lag dieses Jahr noch bis Anfang Juni Schnee. Normalerweise beginnt der Sommer (Schneeschmelze) hier 6 Wochen früher. Ob es da einen Zusammenhang mit der Hitzewelle in Europa gibt? Wie auch immer. Der Eisbär freut sich über den langen Winter. Aktuell fühlt sich das Wetter wie ein leicht zu warmer, verregneter Tag im Dezember an. Wenn jetzt hier ein Weihnachtsmarkt stehen würde, käme mir das nicht komisch vor.

Aber wir sind halt in der Arktis. Da darf das Wetter schon mal unberechenbar sein. Unsere Reiselust trübt das nicht. Wir sind vorbereitet.Gestern haben wir uns erst mal Nuuk angeschaut. Allzu viel gibt es hier wirklich nicht zu sehen. Ein kleines Einkaufszentrum. Ein paar Kaffees und Paradebeispiele für misslungene Siedlungs-/Kollonialisierungskonzepte. Hier stehen jede Menge übler Wohnkomplexe die die dänische Regierung den Grönländern zur Verfügung gestellt hat. Das es hier jede Menge sozialer Probleme gibt wundert mich nicht. Es scheint aber, dass Grönland immer selbstbewusster wird und mittlerweile das Potential für den Tourismus entdeckt. Schöne, unberührte und wilde Landschaft haben sie genug.

Gestern Nachmittag haben wir uns dann auf eine Bootsfahrt durch die Fjorde aufgemacht. Wow. Das war für den nfang schon mal sehr imposant. Zuerst über die raue See zum westgrönländischen Fjordsystem und dann zwischen (kleineren) Eisbergen im LKW-Format hindurch die Steilwände der Fjorde entlang. Irgendwann mittendrinn hielten wir an und wir sollten unser Abendessen selbst besorgen. Mit zwei Leinen mit je 6 Haken haben wir nach Kabeljau geangelt. Eine echte Herausforderung war das allerdings nicht. Meine Leine war noch nicht ganz unten bevor sie bereits merklich zuckte. Als ich sie hochzog waren zwei Kabeljaue mit je 50 cm an der Leine. Unsere Mitreisenden hatten nicht weniger Glück. Einer zog eine Kabeljau mit gut einem Meter Länge aus dem Wasser. Nachdem dann genug für alle zusammen hatten, fuhren wir weiter zum Restaurant. Ich dachte zuerst es geht zurück nach Nuuk. Ging es nicht. Am Ende eines Fjords hat jemand eine Schaaffarm gekauft und in ein paar Sommerhäuser und ein Restaurant verwandelt. Irgendwie skuril, da man den Ort nur per Boot oder Helikopter erreichen kann. Auf jeden Fall schmeckte der wirklich frische Fisch ganz hervorragend und wir genossen ein schönes Abendessen mit Menschen aus Los Angeles, Dänemark und Indien. Auf dem Rückweg hielten wir noch nach Walen Ausschau, waren jedoch nicht erfolgreich. Als wir aus dem Fjordsystem heraus kamen hatte der Wind deutlich aufgefrischt und die See ziemlich rau. Das Boot sprang ganz schön über die Wellen.Heute wollten wir uns eigentlich Fahrräder ausleihen und mal aus der Stadt raus fahren. Das geht eigentlich nur bis zum Flughafen, da es keine weiteren Straßen gibt. Leider regnet es und so bleiben wir halt mal im Kaffee sitzen und ergeben uns der süßen Langeweile.Am Abend geht es per Flugzeug (wieder eine kleine Propellermaschine) weiter nach Kangerlussuak. Da starten wir morgen auf eine zweitägige Tour aufs Inlandeis. Bin mal sehr gespannt.

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3 Kommentare

  1. Dirk August 8, 2018

    Das ist wie Glasgow.
    Nett, aber wenn es weitergeht in die Natur, wird es erst richtig gut.
    Gute Reise weiterhin!

  2. Alex Walz August 9, 2018

    Hallo, man kann sein eigenes – gewissermaßen – Essen ins Restaurant bringen und dort zubereiten lassen ? Coole Idee. Alex

    • roosc August 26, 2018 — Autor der Seiten

      Ja, kann man. Die Inuit sind halt ein Jägervolk. Ich denke aber, dass das eher so ein Touristending war. Wir hatten so viel Fisch, dass die sicher die nächsten 2 Tage Kabeljau auf der Karte hatten.

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